Sobald jemand das Wort Ökomode hört, möchte er doch einfach am liebsten davonlaufen. Ökomode, das klingt wie gefilzte Pantoffeln und Jutekleidung, wie Wurzelgemüse und geschmacklose Kopfbedeckungen. Es klingt spießig, langweilig, hässlich und vor allem unbequem. Ökomode hat einen Spaßfaktor von -100 und vermittelt uns das Gefühl, dass nachhaltig leben und konsumieren, ein Rückschritt in die Vergangenheit ist. Dabei ist natürlich der ursprüngliche Begriff von Ökomode, nämlich ökologische Kleidung völlig richtig gewählt, denn es handelt sich um umweltfreundlich produzierte Oberteile und Hosen.
Die „Ökos“ aber, also diejenigen unter uns, die grün wählen, grün essen, grün anziehen und grün denken und damit der Gesellschaft dauerhaft auf die Nerven gehen, haben nicht gerade dazu beigetragen, dass der Begriff Ökomode populärer geworden ist. Ökologie erinnert an Biounterricht, an Erdkunde und an all die anderen Fächer, die uns zu Schulzeiten zu Tode gelangweilt haben. Dabei ist das Thema natürlich total spannend und jeder von uns sollte sich einmal fragen, was er eigentlich dazu beiträgt, dass die nachkommenden Generationen einen ebenso schönen Planeten vorfinden, wie wir ihn derzeit erleben dürfen. Und dazu gehört eben auch der Konsum von Kleidung.
Warum nennen wir den Inhalt unserer Kleidungsschranks Ökomode?
Mal im Ernst, es gibt so viele tolle Begriffe für nachhaltige Mode: ecochic, eco, grün, sustainable, ethically beautiful und noch so viele mehr. Ökomode hingegen lässt uns schon beim Aussprechen, die Füße einschlafen. Nun könnte man behaupte, dass der Begriff Ökomode bewusst von denjenigen Aufrecht erhalten wird, die auf keinen Fall wollen, dass nachhaltige Kleidung zu einem Mainstream Phänomen verkommt. Warum? Nun ist es ja so, dass alle Trends oder Randgruppenerscheinungen, die sich in die Mitte der Gesellschaft katapultiert haben etwas an Konsequenz und Glaubhaftigkeit verlieren. Und das ist natürlich bei einem so wichtigen Thema wie Sustainability fatal. An der Ökomode halten also unter anderem all diejenigen fest, die sich erstens nicht im Mainstream sehen und zweitens gerne möchten, dass die Idee hinter Ökomode gewahrt bleibt.
Hat Ökomode eine Zukunft?
Wir von Le Shop Vegan würde das Wort Ökomode niemals in den Mund nehmen, um unser Angebot an fairer und nachhaltiger Kleidung zu beschreiben. Wir glauben daran, dass es gut ist, wenn Dinge und Bewegungen auch tatsächlich in Bewegung bleiben und sich anpassen. Der Begriff der Ökomode ist in unseren Augen nicht mehr zeitgemäß, braucht ein komplettes Makeover und ehrlich gesagt ein ganz neues Aussehen. Ökomode könnte aber ein Begriff bleiben für Kleidung, die tatsächlich nicht nur nachhaltig ist, sondern auch so aussieht. Für alles was ethisch produziert ist und aber bitte sich kein Stück von konventionellen Alternativen unterscheiden soll, brauchen wir einen ganz neuen Namen.