Die Schweizer Marke ROSSIS aus Zürich macht funktionale Taschen in schlichtem Design. Seit Francesco Anfang der 90er Jahre einen speziellen Auftrag bekam, ist seine Neugier auf innovative Materialien nicht zu stoppen.
Vom Schneider zum Designer von veganen Taschen
Als der Gründer Francesco Rossi 1993 noch Schneider war, bat ihn ein Kunde, um genauer zu sein ein Fahrradkurier, um die Fertigung einer Umhängetasche. Er brauchte ein leichtes und zugleich praktisches Modell, ganz gegensätzlich zu dem, was zu der Zeit auf dem Markt war. Doch einen geeigneten Stoff zu finden war gar nicht so einfach, denn strapazierfähig und leicht widersprach sich oft. Bei einem Spaziergang am Zürichsee, wo er Segelschiffe sah, kam Francesco dann plötzlich die Idee: Bootsplanen! Nur wenige Wochen später konnte er seinen Kunden auch einige weitere Fahrradkuriere mit den neuen Umhängetaschen glücklich machen. Im Jahr 1996 entstand dann der erste Pop Up Store mit veganen Accessoires in Zürich. Damit gilt der Gründer Francesco Rossi als einer der Pioniere für vegane Handtaschen.
Leder-Alternativen und upcyceltes Plastik
Seither experimentiert Francesco gedanklich und auch praktisch mit den unterschiedlichsten Materialien. Da Leder nun mal langlebig und strapazierfähig ist, bot er zu Beginn auch Taschen aus echtem Leder an, zumal die Leder-Alternativen früher weder sehr robust waren und noch seinem Anspruch an hochwertige und schöne Materialien erfüllten. Allerdings hat Francesco nie verstanden, warum für ein Accessoire ein Tier gezüchtet werden und dann sterben muss. Außerdem werden bei der Leder-Herstellung sehr viele Ressourcen verbraucht, was gegen seine Vorstellung einer nachhaltigen Produktion sprach. Wir haben nur eine Erde und das Team von ROSSIS, genauso wie wir von le shop vegan, finden, dass wir für diese Sorge zu tragen haben.
Daher suchte der Gründer wo immer er konnte nach nachhaltigen und veganen Leder-Alternativen. Er sprach mit Produzenten auf der ganzen Welt, bis er 2008 endlich fündig wurde: upcyceltes PET und andere recycelte Materialien wie Fischernetze und Meeresabfall. Seit 2008 verkauft ROSSIS daher offiziell nur noch vegane Handtaschen aus rezykliertem Material. Das Schaumkunstleder beispielsweise besteht aus zwei Schichten. Die untere Schicht ist ein Trägervlies, das aus recyceltem Polyester besteht und die obere Schicht wird aus Polyurethan aufgegossen. Das Material ist waschbar und trotz seiner weichen Haptik sehr beständig!
Marke «I was a Bottle» ins Leben gerufen
Als Francesco herausfand, dass Taschen aus recyceltem PET, also dem Material von Plastikflaschen, bestehen können und die gewünschten Eigenschaften von Leichtigkeit und Strapazierfähigkeit mitbringen, gründete er die Marke I was a Bottle. Hier werden verwendete PET Flaschen gereinigt und zu Flocken verarbeitet. Diese Flocken werden eingeschmolzen und daraus dünne Fäden gewonnen. Der Faden wird anschließend zu einem Stoff verwoben, welcher in Handarbeit zu Taschen verarbeitet wird. Nach anfänglichen Schwierigkeiten (weil 2008 der Begriff „vegan" noch nicht in der Modewelt angekommen war) ist seit 2018 die Bezeichnung „vegane Handtasche" endlich ein Markenzeichen für ROSSIS!
Nachhaltige und faire Produktion in Asien
Die Gründung der Marke I was a Bottle basierte übrigens auf der Teilnahme an einer Studie, um CO2 Emissionen zu reduzieren. Dank der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH) wurden Prozesse innerhalb der Produktion und des Transports von ROSSIS optimiert, sodass insgesamt 28% der CO2 Ausstöße verringert werden konnten. Mit der neusten Kollektion von I was a bottle wurde der ökologische Fußabdruck dann nochmals optimiert und die Treibhausgase sanken gegenüber der herkömmlichen Produktion um 50%. Das nennen wir nachhaltig!
ROSSIS lässt ihre schönen Handtaschen und Rucksäcke in einem kleinen Familienbetrieb in China produzieren. Hier spielt Fairness für das Label eine große Rolle, daher sprechen sie immer wieder mit den Produzenten und gehen sicher, dass jeder gerecht behandelt wird. Außerdem lässt ROSSIS gerade ein Life-Cycle-Assessment der Fachhochschule Graubünden durchführen, welche die Nachhaltigkeit und Fairness in der Produktionsstätte objektiv bewertet.
So macht das Label viele Menschen glücklich. Dich vielleicht auch?